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Donau Herbstfahrt von Ulm nach Bratislava

Am Freitagnachmittag Mitte Oktober machten sich 15 Ruderer vom RC KST (Nirina, Jenny, Levon, Cookie, Thomas Gräwert, Victor, Patrick, Kirstin, Sandro, Marlies, Jörg, Bernd, Uli, Chrishe, Stefan) nebst 2 Gästen auf den Weg nach Ulm. Die Besatzung des Baumgarten Busses kam nach zügiger Fahrt noch recht früh am Bootshaus an, die Bahnfahrer dagegen erst am späten Abend. Dank der abenteuerlichen Preisgestaltung der Deutschen Bahn aber immerhin im ICE in der 1. Klasse. (die war billiger)

Am Samstag starteten wir mit drei Vierern + und zwei Mann Landdienst vom Ulmer Ruderclub "Donau" nach Lauingen über 43 Kilometer und 7 Staustufen. Der Tag begann recht kühl mit Nieselregen und es wurde den ganzen Tag nicht besser. Die Donau hatte nicht viel Wasser und auf Grund der vielen Staustufen keine Strömung.
Nach kurzer Zeit erreichten wir die erste Schleuse. Diese war außer Betrieb, so hieß es umtragen. Das machten wir auch bei den nächsten beiden Schleusen, bis das Pfadfinderboot feststellte das die weiteren Schleusen doch in Betrieb waren.
Durchgefroren erreichten wir das gemütliche Bootshaus des Lauinger Ruder- und Surfclub "Donau".
Der Landdienst wartete zum Glück mit Heißgetränken und Abendbrot...

Am nächsten Tag machten wir uns nach Donauwörth auf. 33 Kilometer und 4 Staustufen erwarteten uns. Wobei wieder einmal umtragen werden musste, was aber nach dem Training vom Vortag schnell und reibungslos funktionierte, nachdem wir die Angler von der Einsatzstelle vertrieben hatten.
In Donauwörth zweigten wir von der Donau ab in die Wörnitz. Anderthalb Kilometer stromaufwärts wartete der Landdienst am Kanuklub und brachte uns in unser Quartier der örtlichen Jugendherberge.
Nach einem längeren Spaziergang ins Stadtzentrum bewunderten wir die historischen Bauten und fielen beim örtlichen Kroaten ein.
Der Abend wurde in einer gemütlichen Bar neben der Jugendherberge ausklingen gelassen. Ein bisschen peinlich ist es nur, wenn mehrfach das Handy des VL klingelt weil wieder mal ein paar Ruderer den Türcode der Jugendherberge vergessen haben.

Der Montag begann recht frostig. Die Rollsitze waren mit Eis bezogen. Das Tagesziel war der Donau-Ruder-Club Ingolstadt in 51 Kilometern Entfernung mit 3 Staustufen. Der Landdienst konnte uns zum Übernachten zunächst nur den ungeheizten Teil des Vereins sichern. Nach einigen Protesten durften wir schließlich auch in den geheizten Teil ausweichen.
Am Abend machten wir uns zur Stadtbesichtigung auf. Auf dem recht langen Weg in den Ort gingen uns leider "versehentlich" ein paar Jugendliche verloren. (verdammte Kultur!).
Levon der Stadtführer wollte uns außer dem Rathaus, Schloss und den Münster ''Zur Schönen Unserer Lieben Frau'' noch weitere Highlights präsentieren, leider scheiterte das daran das die übriggebliebenen, erwachsenen Teilnehmer, eher auf der Suche nach einer Eisdiele waren. Da aber um 18 Uhr hier augenscheinlich die Bürgersteige hochgeklappt werden gestaltet sich das schwierig.

Das nächste Ziel war Weltenburg in 39.5 Kilometern mit 2 Staustufen. Das Wetter wurde langsam etwas besser und auch die Strecke wurde reizvoller. Die Berge kamen immer näher und kurz vor Weltenburg ragten die Felsen bis an den Fluss.
Das Abbiegen in eine Art Hafenbecken durch eine 2m breite Ausfahrt gestaltete sich bei voller Strömung schwierig, aber der Landdienst stand auf beiden Molenköpfen und sicherte die Boote.
Übernachtet wurde in einer kleinen Pension, wenige 100m neben dem Kloster. Für alle mal wieder ein Bett und das ganze noch preiswerter als etliche Polnische Hotels auf der Sommerfahrt.
Am Abend besichtigten wir das Kloster Weltenburg. Cookie leitete die Besichtigungstour. Die Klostergaststätte machte leider schon um 18.00 Uhr Feierabend, so dass wir zwar das berühmte Bier probieren konnten, aber dann auch schon bald freundlich rauskomplementiert wurden.

Am Mittwochmorgen bestand der VL auf einer Besichtigung der Befreiungshalle in Kehlheim. In 2 Fuhren wurden die Ruderer auf den Berg gefahren.
Von hier hätte man eine schöne Sicht auf die Donau und das Altmühltal gehabt, wenn der Nebel ein bisschen dünner gewesen wäre. So genossen wir das Denkmal zur Erinnerung an die Befreiungskriege gegen Napoleon, bevor wir uns auf die Strecke nach Regensburg (36,5 Kilometer und 1 Schleuse) machten.
Eine imposante Strecke vorbei am Kloster und durch den Donaudurchbruch, aber auch den ersten Schiffsverkehr der Ausflugsdampfer. Am Nachmittag erreichten wir den Regensburger Ruder-Klub, wo reger Trainingsbetrieb herrschte.
Der Landdienst hatte als "gute Deutsche" auch noch die Walhalla besichtigt. Am dieser Ruhmeshalle der "Größten Deutschen" kann man leider mit dem Boot nicht anlegen, so dass dem Rest der Mannschaft diese Erbauung nicht möglich war.
Am Abend ging es zur Stadtbesichtigung. Zur allgemeinen Freude gab es auch eine geöffnete Eisdiele.

Das nächste Ziel war der Ruderclub Straubing (55 Kilometer und 3 Schleusen).
Da wir seit Kelheim auf einer Bundeswasserstrasse waren, gab es jetzt keine Sportbootschleusen mehr sondern Schifffahrtsschleusen. Die Schleusenwärter waren nett und gaben uns gleich freie Fahrt.
Die Donau ist hier breiter und vor den Schleusen wird sie fast seenartig, allerdings dann auch ohne Strömung.
Kurz vor dem Ziel begann es kräftig zu regnen. Der Landdienst hatte bereits das Abendessen fertig, musste aber auf Grund des Appetites der Mannschaft im nächsten Supermarkt Nachschub besorgen.
Das Bootshaus war ein deutlicher Unterschied zum Luxusquartier in Regensburg, deutlich einfacher, aber nach einigem Probieren bekamen wir auch die Heizung in Gang. Leider wurden dadurch auch einige Dutzend Wespen aus dem Winterschlaf geweckt.

Der Freitag erwartete uns mit dichtem Nebel, also war die Bootsbeleuchtung gefragt. Auf dem Weg nach Vilshofen (78,6 Kilometer) wurde im neugebauten Luxus-Boothaus in Deggendorf eine Pause eingelegt. Die jüngeren freuten sich zum Aufwärmen über eine heiße Schokolade, die älteren über die exquisite Auswahl an Obstbränden.
Ab Deggendorf nahm die Strömung wieder zu, so kamen wir gut voran und erreichten den Ruderclub Vilshofen. Der einzige Deutsche Ruderclub mit angeschlossenem Flugplatz.
Am Abend ging es über die Brücke in den Ort, um Besorgungen zu machen.

So rückte der Sonnabend heran. Tagesziel war Kohlbachbühle (41 Kilometer, 1 Schleuse) kurz hinter Passau vor der österreichischen Grenze. Es ging gut voran.
In Passau bogen wir in die Ilz ab, vertäuten unsere Boote und besichtigten die Stadt. Feste Oberhaus, Dom und Altstadt, sowie für die AH´s eine Kneipe (meist in dieser Reihenfolge). Danach ging es auf die letzten Kilometer zum Quartier.
Der Sektkilometer 2222 verlief in den meisten Booten unspektakulär, teilweise weil die Bugleute es nicht mitbekommen haben, teilweise weil sie freiwillig eine Lage ausgeben wollten, immerhin sprang diesmal niemand über Bord.
Passend zur Halbzeit übernachteten wir in einer schönen Pension. Zwei Mitglieder der Mannschaft tauschten hier. Mit Martin stieß ein besorgter Vater zu uns, der seine 12jährige Tochter eine Woche allein hatte rudern lassen.
Die Rückfahrt von Kirstin verzögerte sich, da die Deutsche Bahn mal wieder kurzfristig die Fahrpläne geändert hatte, so dass sie gleich wieder aus Passau zurückgeholt werden musste. Erst am nächsten Morgen konnte sie dann abreisen.

Da wir erst recht spät Frühstück bekamen und der Umstellung auf Winterzeit erreichten wir unser Tagesziel Ottensheim (63,2 Kilometer, 3 Schleusen) erst im Dunkeln. Zur Beschleunigung hatte auch nicht gerade beigetragen, dass der Wirt unser Pension der Männermannschaft den Tipp gegeben hatte, wo in der Schlögener Schlinge der beste Obstbrand zu bekommen war.
Die Donau schlängelt sich hier schön naturbelassen durch die Landschaft. Passend dazu lies sich auch mal die Sonne blicken.
Da wir nun in Österreich waren, ist beim Schleusen das Tragen von Rettungswesten Pflicht. Da wir nicht genug dabei hatten, wollten wir das erst einmal ignorieren. Der erste Schleusenwärter wies uns aber freundlich darauf hin. So hieß es bei 9 Rettungswesen, zwei Mann mussten aus dem Boot aussteigen und laufen, der Rest schleuste das Boot nach unten.
Stefan der Landdienst hatte, wartete schon ungeduldig vor der letzten Schleuse an der Umtrage mitten im Wald. Im Fernlicht des Landdienstbusses setzen wir in den Altarm um. Nachdem Jörg zunächst im dunklen Wald verloren gegangen war, fand er den richtigen Weg wieder und wir ruderten die letzten 2000m auf der Ottensheimer Regattastrecke zum Zielsteg.

Unser nächstes Ziel Wallsee (51,5 Kilometer, 2 Schleusen) führte uns wieder an der Zivilisation vorbei. Linz mit seiner modernen Architektur, aber auch was man schon vom Weiten riecht, ein recht großes stinkendes Industriegebiet.
Da wir den Österreichischen Nationalfeiertag übersehen hatten, konnten wir nicht zum Kochen einkaufen, daher gingen wir Essen.
Dabei desertierten einige Erwachsene in eine Pension, da der Ruderclub zwar sehr nett, aber etwas beengt war, so dass einige in der Bootshalle schlafen mussten.

Der Weg nach Melk (57,6 Kilometer, 2 Schleusen) führte uns durch das Strudengau einen beindruckenden Gebirgsdurchbruch vorbei an der Insel Wöhrl.
Allerdings musste wir in den engen Stellen auf entgegenkommende Frachter aufpassen.
Bei der Ruderunion Melk durften wir nach Intervention von Uli doch im neuen Aufenthaltsraum im ersten Stockwerk schlafen. Dieser Raum ist neu und auch gut geheizt, während die Räume im Erdgeschoss noch erkennbar vom letzten Hochwasser gezeichnet sind.
Gleich nach dem Anlegen wollten wir das Kloster Melk besichtigen. Rein kamen wir leider nicht mehr, aber Viktor hatte sich gut vorbereitet und konnte uns bei der Außenbesichtigung einiges berichten.

Nach Tulln (70,7 Kilomerter, 1 Schleuse) ging es durch das Weinanbaugebiet Wachau, vorbei an Weinhängen, Felsformationen und netten kleinen Weinorten. Leider ließ die Etappenlänge keine ausgiebige Weinpause zu.
Bei unserer Ankunft in Tulln freute sich die Mannschaft das Ling Ling ein Original Chinesisches Abendessen fertig hatte.
Das Wetter hatte den ganzen Tag gehalten, zum Abend fing es dann an zu Nieseln, so dass die meisten das Bootshaus einer Stadtbesichtigung von Tulln vorzogen.

Wir freuten uns auf eine kurze Strecke nach Wien (31,4 Kilometer, 1 Schleuse). Der Tag begann mit strömenden Regen. Der Schleusenwärter hatte auch keine Lust uns bei dem Wetter zu Schleusen, so mussten wir in den Altarm und 2mal umtragen. Recht nass erreichten wir Wien.
Gleich nach der Ankunft wurde das Wetter besser, so dass der Stadtbesichtigung nichts im Wege stand. Nachdem wir die Altstadt, Stephansdom und Hofburg besichtigt hatten ging es auf den Prater.
Die kleinen und besonders die großen Kinder freuten sich besonders am Kartfahren.

Ein Tag Ruhepause in Wien. Die Jugend machte sich auf nach Schönbrunn. Die Ältern besichtigten das Wiener Stadtmuseum.
In Schönbrunn ging es zunächst in die 3 Labyrinthe und danach auf den Spielplatz und ins Karussell.
Dabei gingen im Schlosspark von Schönbrunn mal wieder ein paar Kulturmuffel verloren, der Rest besuchte noch das sehenswerte Foltermuseum.
Am Stephansdom trafen sich die übriggebliebene Jugend und die AH´s wieder und machten sich gemeinsam auf den Weg zum Kahlenberg von wo man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat.
Bei einbrechender Dunkelheit ging es durch die Weinberge hinab zum Heurigen, wo der Abend recht nett ausklang.

Bei der letzten Etappe nach Bratislava (67 Kilometer) sollten wir nichts geschenkt bekommen. Uns erwartete Nebel, eisiger Wind und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Von der eigentlich landschaftlich reizvollen Strecke bekamen wir nicht viel mit, ständig waren die Steuerleute am überlegen wie der Fluss weitergeht. Fernsicht gleich Null. Bei der Einfahrt nach Bratislava riss es kurz auf und man konnte immerhin die Burg von Bratislava sehen, bevor es sich wieder zuzog.
Als wir das Bootshaus des Slavia Ruderclubs betraten hieß es zunächst "völlig überheizt" ein Blick auf das Thermometer ergab 14°, das Wärmeempfinden von Menschen ist höchst relativ.
Zum Abschluss gönnten wir uns nach der Burg und Stadtbesichtung ein edles Abendessen. Danach zog es noch einige unentwegte in unsere Lieblingscocktailbar zum Feiern, immerhin war Halloween. (Wir waren nur als dahergelaufene Ruderer verkleidet).

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Ulm Start der Ruderboote im Regen D09 Auf der Donau D09 Ausfahrt aus Donauschleuse D09
die kleinen spielen mit Lego D09 Pause in Neuburg D09 Donaubootsschleuse D09
Weltenburg besichtigung D09 Kuppel Weltenburg D09
Ruderboot im Donaudurchbruch bei Kelheim D09
Ruderboote im Donaudurchbruch hinter Passau D09 Vierer vor den Felsen Donaudurchbruch D09
der neue Baumgarten Vierer im Einsatz D09
Rudergruppe vor der Befreiungshalle D09
Ruderer in der Befreiungshalle
Sportbootschleuse Donau D09
VL beim Eisessen D09
Ruderervierer kurz vor Ingolstadt D09
Passau drei Fluesse Blick D09
Schloegener Schlinge D09
hinter Passau D09
Mittagspause in der Schloegener Schlinge D09
Stadtfuehrung Melk von Viktor D09 Kloster Melk D09 Donau mit Werbung D09
Wien Prater Wilde Maus D09
Wien Hofburg D09
Wien Prater Riesenrad D09
Ruderer beim Gocart D09
Go Cart Rennen D09 Maedchen beim Eisessen D09
Ruderer beim Heurigen D09
Ruderjugend bei Schloss Schoenbrunn D09
Gloriette Schoenbrunn D09 Bild vom Kahlenberg D09
Nachtwanderung vom Kahlenberg nach Nussdorf D09
Blick auf das naechtliche Wien D09
Ruderer um Weinberg mit Blick auf Wien D09
Muendung der March in die Donau D09 Der erste Vierer in Bratislava D09 Abenteuerliche Anlege beim Ruderclub Bratislava D09
Burg Bratislava D09
Peppis Stadtfuehrung in Bratislava D09