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Dahme- Spree- Umfahrt

August 2020

Wegen der zahlreichen Corona- Absagen in diesem Jahr wurde kurzfristig einen zusätzliche Fahrt in Programm aufgenommen. Leider bekamen nicht alle Leute Urlaub, so dass wir in der letzten Schulferienwoche mit nur 11, meist Jugendlichen Ruderern starteten.

Freitag ging es über den Teltowkanal bis zu Pro Sport nach Wendenschloß. Da wir auf Grund der Hitze kaum Lebensmittel in den Booten transportieren konnten, ging die erste Mannschaft erst einmal einkaufen. Neben dem Abendessen füllten wir die Getränkevorräte wieder auf.

Wendenschloß liegt an der Dahme und diese ging es auch am nächsten Tag weiter aufwärts. Bei extremer Hitze ging es zunächst nach Königswusterhausen. Dank eines findigen Schleusenwarts ging es hier durch das Nadelöhr “Neue Mühle” recht zügig. Danach gönnten wir uns die erste Badepause in Zernsdorf. Auf der Strecke wechseln Seen mit Fließstrecken ab. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, wenn auch einige Motorbootfahrer ein leicht gestörtes Verhältnis zur BinStro hatten.
Hinter dem Dolgensee teilen sich die Fahrwasser auf. Hier gibt es Abzweige nach Storkow, zum Spreewald und nach Teupitz. Wir bogen in Richtung Teupitz ab, da wollten wir zwar eigentlich nicht hin, aber wir mussten uns kurzfristig, wegen einer Absage, eines neues Quartier am Hölzernen See besorgen. Das alte FDJ- Ferienlager war OK, wenn auch die Plattenbauten mitten im Wald einen etwas komischen Eindruck machten. Die Zimmer waren OK, das Abendessen ging so, Ruderer sind nicht anspruchsvoll. Der Abend wurde am Badestrand und stundenlang im Wasser verbracht, so war die Hitze einigermaßen zu ertragen.

Nach einem Frühstück, das besser als erwartet war ging es aufs Wasser. Heute sogar bei bedecktem Himmel und nur 25 Grad.
Zunächst wieder zurück zur Dahme und dann diese über die Schleusen Prieros und Hermsdorfer Mühle weiter aufwärts. Ein schmaler Wiesenfluss mit wenig Verkehr. Bei Märkisch Buchholz endet die schiffbare Dahme und man kommt über den Spree-Dahme-Umflutkanal zu Spree. Zunächst galt es jedoch die beiden Bootsschleppen zu überwinden. Die erste geht 7m nach oben. Da ist normalerweise schon anstrengend, aber der nagelneue Bootswagen ist wirklich die Krönung. Vermutlich aus Angst, dass sich jemand mit einem herunterschießenden Bootswagen verletzt, ist der so konstruiert, dass man ihn auch bergabwärts schieben muss. Er rollt nicht von selbst. Was das dann bedeutet, wenn man ihn bergaufwärts mit einem Boot drauf ziehen soll, kann sich jeder vorstellen.
Eine Rudermannschaft musste ein paar Einzelkanuten helfen, sonst wären diese nicht hoch gekommen. Minimum 4 Ruderer, sonst ist der Wagen unbenutzbar.
Obwohl die zweite Bootsschleppe nur 1m Höhenunterschied hat, quälten wir uns auch hier.
Danach waren wir dann aber endlich auf dem Niveau des Spreewalds. Ein paar Kilometer weiter erreichten wir den Köthener See und ruderten in den Spreewald. Der Unterspreewald ist hier wirklich spektakulär. Leider sind hier für Sportboote etliche Gräben gesperrt. Rudern kann man nur über den Puhlstrom und hier ist schon seit einem Jahr eine Schleuse defekt, so dass wir auf einen Nebengraben ausweichen mussten, der eigentlich zu eng ist. Mal sehen ob das Umweltamt es schafft bis nächstes Jahr diese Schleuse wieder in Gang zu bekommen.
Bei Petkamsberg erreichten wir dann wieder die Hauptspree. Die 30% Regenwahrscheinlichkeit ging auf uns nieder, aber es war uns eigentlich egal. Mit Regenzeug wäre es auch nicht besser gewesen.
Gegen 18 Uhr erreichte das erste  Boot die Jugendherberge von Lübben. Auf Grund der Corona Beschränkungen gab es kein Abendessen, so dass wir selbst kochen mussten.

Heute war nur eine Runde durch den Oberspreewald auf dem Programm. Die Obleute hatten jeweils sehr eigene Vorstellungen, wo und wie man hier rudern konnte. Teilweise ging es bis nach Burg und in den Hochwald.
Am späten Nachmittag trafen dann alle Boote wieder in Lübben ein. Hier wurde der Familienurlaubsrückkehrer Cajus gegen Mateo ausgetauscht.

Nun sollte es flussabwärts zurück nach Berlin gehen. Allerdings nicht über dieselbe Strecke wie auf dem Hinweg. Statt der Abkürzung über die Dahme, ruderten wir die Spree abwärts. Zunächst vorbei am Unterspreewald und durch etliche Selbstbedienungsschleusen zum Neuendorfer See. Die Schleuse Alt Schadow schleuste nur alle 2 Stunden, so dass wir eine längere Zwangspause einlegen durften.
Danach ging es weiter über den schmalen Spreelauf mit unzähligen Altarmen und mitten durchs Grün. Selten mal ein Haus am Ufer, noch seltener ein Ort. Obwohl etliche Wolken am Himmel waren, war es extrem warm. Der Fluss hatte so wenig Wasser, dass keinerlei Strömung zu bemerken war. Nach 50 km erreichten wir das Nordende des Schwielochsees und wenige Kilometer weiter unser Quartier in Leißnitz. Wir legten unsere Boote an den Badestrand und stapften die paar Meter zu unserem Quartier hoch. (Ferienhof Bahlens-Schur, sehr empfehlenswert).

Heute stand wieder ein Tagesausflug an. Wir ruderten zum Südende des Schwielochsees nach Goyatz. Hauptzweck (außer Baden zu gehen) war, dass wir Lebensmittel und vor alle Getränke einkaufen wollten. In Goyatz ist ein Supermarkt relativ nah am Wasser.
Zurück in Leißnitz wurde der Abend größtenteils im Wasser verbracht. Die Tagestemperaturen lagen über 30 Grad und auch am Abend wurde es nur wenig kühler.
Außerdem musste am Abend noch Simone vom Bahnhof in Beeskow abgeholt werden.

Beeskow war auch das erste Ziel am nächsten Morgen. Hier ging es zügig durch die Schleuse und ab Beeskow ist die Spree wieder schmaler. Zunächst erst eine Sumpflandschaft, danach wieder Auwälder, bevor nach gefühlt endloser Strecke (man weiß nie wie weit man schon ist) der Wergensee auftauchte.
Über die Schleuse zum Speisekanal erreichten wir den Oder-Spree-Kanal. Den mussten wir 8 km nach Osten (Richtung Polen) rudern, um den Ort Müllrose zu erreichen. Es gibt wirklich schönere Strecken, aber im hiesigen Yachthafen liegt ein Hotelschiff mit 12 Kabinen. Hier hatten wir gebucht. Die Boote wurden am Schiff vertäut und entladen. Danach sprangen alle Ruderer erst mal ins Wasser.
Auf dem Sonnendeck bauten wir dann unseren Kocher auf und es gab Abendessen. Leider fanden nicht nur die Ruderer das Sonnendeck romantisch, sondern auch alle Mücken der Umgebung. Dagegen war der Spreewald harmlos.

Nun mussten wir zunächst wieder die 8 km zurück, weitere 4 km zum Wergensee und wir bogen über die neu gebaute Schleuse in die Drahendorfer Spree ab. Einen gewundenen, natürlichen Flusslauf an dessen Ende es noch eine Bootsschleppe zu überwinden galt. Diese war, auch dank des niedrigen Wasserstands, fast unbenutzbar. Bei 2 Booten mussten wir einen Ausleger abschrauben, um rüber zu kommen.
Hinter der Bootsschleppe trafen wir dann wieder auf den Oder-Spree-Kanal. 14 km nach Fürstenwalde, immer der Versuch jeden Schatten auszunutzen, um der Gluthitze zu entgehen.
Nach der Schleuse Fürstenwalde wurde noch einmal angelegt und die Vorräte (Essen + Getränke) wieder aufzustocken.
Kurz hinter Fürstenwald konnten wir dann endlich von diesem furchtbaren Kanal abzweigen und mit einer Bootsschleppe in die Müggelspree umtragen. Der Fluss ist hier wieder ursprünglich, schmal und gewunden. Leider auch hier fast keine Strömung und er zieht sich.
Am Ende von Hangelsberg hatten wir Zimmer bei einem Kanuvermieter gebucht. Sehr schöne Ferienzimmer mit Küche, so dass wir schnell noch etwas zu essen bekamen. Etliche Jugendliche verbrachten den Abend danach lange im Wasser. Ein Ruderboot wurde sogar noch wieder los gemacht, um einen gescheiterten Elektrobootfahrer abzuschleppen, der noch zu seinem Quartier flussaufwärts zurück wollte.

Bei 36 Grad Tagestemperatur waren wir froh, dass die Müggelspree viel Schatten unter den Bäumen bot. Allerdings war wieder das Problem, dass man auf einem solchen Gewässer nicht erkennen kann, wie weit man schon ist. Auf den letzten paar Meter direkt vor Erkner sprangen wir noch einmal in den Fluss bevor wir den Dämeritzsee erreichten.
Hier traf uns der Irrsinn der Berliner Gewässer mit voller Härte. Unzählige Motorboot und Flossfahrer, StandUps und Paddler von denen die wenigsten wussten, was sie da eigentlich tun. Ein paar Kilometer Entspannung bot der Gosener Graben (Motorbootfahrverbot), aber auf den dann folgenden Seddinsee brach das Chaos wieder voll über uns herein.
Nach einer weiteren Badepause erreichten wir unser Hotel in Schmöckwitz. Schöne Anlage direkt am Wasser, nur leider kein Strand. Daher war das Boote entladen recht schwierig und die nachfolgende Vertäuung der Boote an Yachtstegen erforderte das volle Wissen unserer Seilkünstler. Da wenige Meter entfernt einige Yachtbesitzer den “Don Johnson” gaben, war hier einiges an Abspannungen nötig.

Bei ähnlichen Temperaturen ging es am letzten Tag 40 km über den Teltowkanal zurück nach Stahnsdorf. Das größte Problem war hier nicht einmal die Hitze, sondern wieder Motoryachten die unter völliger Ignorierung der Schifffahrtsregeln und der Geschwindigkeitsbeschränkung gemeingefährliche Manöver fuhren. Die meisten hatten nicht einmal die Entschuldigung Alkohol.
Ungefähr so muss es sein, wenn man in Zukunft auf der Autobahn Ferrari ohne Führerschein fahren darf.
Hier kann man nur mit dem Bibelzitat schließen: Vater vergib ihnen, den sie wissen nicht was sie tun.

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Teltowkanal in Richtung Spreewald 2020 Wendenschloss Spreewald 2020 Badepause Krueppelsee Spreewald 2020 Badepause Hoelzener See Spreewald 2020
Girlie Dreier im Spreewald 2020 Jugendherberge Luebben Spreewald 2020
DJH Luebben Spreewald 2020
Erster Biberkontakt im Spreewald 2020 Frauen in der Spreewaldschleuse 2020 Rudererboot Spreewald 2020
Abendessen Luebben Ruderer Spreewald 2020
Melina und die grossen Jungs Spreewald 2020
Schleuse Alt Schadow Spreewald 2020
Spreebruecke Spreewald 2020
Kinderboot Alte Spree Spreewald 2020 Shoppen fuer Ruderer in Goyatz Spreewald 2020
Badesteg Leissnitz Spreewald 2020 Melina am Steuer Spreewald 2020
Leissnitz Start am Morgen Spreewald 2020 Inrigger 3x+ Spreewald 2020 Lena Wergenseeschleuse Spreewald 2020
Ruderboot entladen am Hausboot Spreewald 2020 Ruderboot am Hausboot Spreewald 2020 Baden im Yachthafen Muellrose Spreewald 2020
Ruderer auf dem Sonnendeck Spreewald 2020
Ruderer in Muellrose Spreewald 2020 Ruderboote auf dem Wergensee Spreewald 2020
Schleuse zur Drahendorfer Spree 2020 Ruderboot Drahendorfer Spree 2020
Hangelsberg am Strand Spreewald 2020
Hangelsberg unser Balkon Spree 2020
Start in Hangelsberg Spreewald 2020
Ruderinnen auf der Mueggelspree 2020 Baden an der Mueggelspree 2020 Ruderinnen im Gosener Graben 2020
Kinderruderboot auf dem Seddin 2020 Inrigger 3x+ auf dem Seddin 2020 Boote vertaeuen Schmoeckwitz 2020
Start am Morgen in Schmoeckwitz 2020 Teltowkanal auf dem Rueckweg Spreewald 2020
Motorboot Chaos vor der Machnower Schleuse Spreewald 2020